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"Aufklärung ist Ärgernis"
Deschner-Collage: Aphorismen
Diese Collage, die am 23.5. erstmalig gezeigt wurde, wurde von Ricarda
Hinz (Bildregie), Uwe Hesse, Florain Ross (Bild-Schnitt) und Michael Schmidt-Salomon
(Ton/Musik) erstellt. Grundlage war eine Deschner-Lesung aus den 90er
Jahren.
Da die Film-Datei für das Internet zu groß ist, können
wir hier nur die Sounddatei im mp3-Format präsentieren...
Download
des Tondokuments als mp3-Datei
Länge: 5:37 min
Dateigröße: 5,3 MB
(Wenn Sie die Datei direkt auf Ihrem Computer speichern möchten,
benutzen Sie hierzu bitte die rechte Maustaste)
Lesen Sie zur Collage auch die einführenden
Worte des Moderators Michael Schmidt-Salomon:
"Karlheinz Deschner schrieb in einem seiner Aphorismen: „Nach
meinem Eintritt in die Welt war ich ein ganzes Jahr sprachlos.“
Glücklicherweise, so können wir heute sagen, ging diese Zeit
der Sprachlosigkeit vorüber. Im Laufe der Jahre fand Deschner seine
ganz eigene, unverwechselbare Sprache, einen typisch Deschnerschen Ton,
der zweifellos großen Anteil an seinem schriftstellerischen Erfolg
hat. Deschners Bedeutung als Autor liegt ganz gewiss nicht allein in den
Inhalten, die er vermittelt, begründet, sondern ebenso sehr in seiner
Fähigkeit, diese Inhalte sprachlich auf brillante Weise zu verdichten.
Dieser sprachlichen Meisterschaft, die an Nietzsche erinnert, ist es auch
zu verdanken, dass Deschner in dem „Standardwerk der deutschen Sprache“,
nämlich dem zwölfteiligen Duden, der meistzitierte lebende Autor
ist.
Naturgemäß kommt die Fähigkeit zur pointierten Formulierung
besonders in den Aphorismen zum Tragen. Deschners Aphorismen sind auch
Inhalt der folgenden Collage, zu deren Entstehungsgeschichte ich kurz
etwas sagen möchte.
Vor etwa 7 Jahren nahm die Filmemacherin Ricarda Hinz einige Deschnerlesungen
auf, um später Teile daraus in ihrem Film „Die hasserfüllten
Augen des Herrn Deschner“ zu verwenden. Nachdem Ricarda mir diese
alten Tonspuren zugeschickt hatte, machte ich daraus einen knapp 6minütigen
Zusammenschnitt, schaltete E-Piano und Keyboards an und unterlegte das
Ganze mit einer eigens dafür komponierten Musik. Als Ricarda später
den fertigen Soundtrack hörte, fielen ihr dazu spontan die passenden
Bilder ein. In Zusammenarbeit mit Uwe Hesse und Florian Ross entwickelte
Sie daraufhin die folgende multimediale Collage.
Bevor wir die Deschner-Collage nun zeigen, noch eine Anmerkung, die uns
in Anbetracht der Debatten in der Presse notwendig erscheint: Die Verantwortlichen
der Stadt und des Landkreises sehen diesen Film ebenso wie Karlheinz Deschner
und alle anderen Gäste nun das erste Mal. Sie sind also keinesfalls
dafür verantwortlich zu machen, falls irgendjemand durch diesen Beitrag
in seinen „religiösen Gefühlen“ verletzt werden
sollte. Für die Collage und alle weiteren Beiträge sind die
jeweiligen Urheber verantwortlich sowie insgesamt die Giordano Bruno Stiftung,
die die inhaltliche Ausrichtung dieser Veranstaltung besorgte.
Als Vorstandsmitglied dieser Stiftung erlaube ich mir folgenden Warnhinweis:
Sollte sich tatsächlich irgendjemand in diesem Raum in seinen religiösen
Gefühlen beispielsweise dadurch verletzt sehen, dass Bilder von christlichen
Würdeträgern gezeigt werden, die die Hand zum Hitlergruß
erhoben haben, so möge er (oder sie) für die nächsten 6
Minuten Augen und Ohren verschließen, um dieser medial vermittelten
Realitätserfahrung zu entgehen.
In dieser Übung, nämlich dem Ausblenden unangenehmer Wirklichkeiten,
haben wir ja in unserer Gesellschaft einige Erfahrung – und dies
ist wohl auch der Grund dafür, dass Karlheinz Deschner so oft angefeindet
wird. Er ist ein ärgerlicher, ein schmerzender Stachel im Fleisch
der Zeit, an dem sich die Diskussion immer wieder entzünden muss.
Um es mit einem von Deschners Aphorismen auszudrücken: „Aufklärung
ist Ärgernis; wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.“
Film ab!"
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