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Kurzbeschreibung Abermals krähte der Hahn
Klappentext Die kritische Kirchengeschichte "Abermals krähte der Hahn", 1962 erstmals erschienen, gilt seit vielen Jahren als Standardwerk und ist aus der Diskussion um das Christentum nicht mehr wegzudenken. Die vom Verfasser autorisierte, unveränderte Neuausgabe kommt den Wünschen zahlreicher Leser - Wissenschaftler wie Laien - entgegen, das Werk wieder in haltbarer Form zu benutzen. Deschner setzt in seiner Arbeit den Schwerpunkt auf die Darstellung der antiken Kirche, entwicklungsgeschichtlich die interessanteste und wichtigste christliche Epoche. In vielen Zusammenhängen jedoch schlägt der Autor den Bogen über das Mittelalter bis in die Neuzeit. Vor allem im letzten Teil, der die soziale Frage, den Antisemitismus und das Problem der Toleranz behandelt, führt Deschner den Leser von Jesus von Nazareth bis in den Ersten und Zweiten Weltkrieg, bis zu Franco, Mussolini, Hitler, Adenauer und Pius XII. In seinem klargegliederten Aufbau, der frappierenden Fülle von Fakten, der unwiderlegbaren Fundierung aus den Quellendoch auch in seinem unerschrockenen Mut ist "Abermals krähte der Hahn" ein geistiges Ereignis von unbestrittener Bedeutung und Aktualität, "ein Zeitphänomen ersten Ranges" (Friedrich Heer). Keine andere allgemeinverständliche Kirchengeschichte vereinigt ein so reichhaltiges, überzeugendes und offen dargebotenes Material: durchgehend das Ergebnis der modernen, historisch-kritischen christlichen Theologie. Vorbemerkung des Autors Diese Kirchengeschichte, von einem Laien für Laien geschrieben, ist allgemeinverständlich und setzt nichts voraus als Interesse und Liebe zur historischen Wahrheit. Das Buch enthält vorwiegend eine Darstellung der antiken
Kirche, entwicklungsgeschichtlich die wichtigste und interessanteste christliche
Epoche. Doch bietet es in vielen Zusammenhängen Vorausblicke auf
Mittelalter und Neuzeit. Vor allem der letzte, die soziale Frage und das
Problem der Toleranz behandelnde Teil führt den Leser von Jesus bis
in den ersten und zweiten Weltkrieg, bis zu Franco, Mussolini, Hitler,
Adenauer und Pius XII. Wer sich nicht für die mit Absicht ausführlich
erörterten geschichtlichen Grundlagen des Christentums zu Beginn
des Buches interessiert, sei angeregt, die aktuellsten Themen, die es
beschließen, zuerst zu lesen. Wie überhaupt zahlreiche Kapitel
für sich verständlich sind, etwa die über Buddha, Asklepios,
Herakles, Dionysos, die Essener, den Coelibat, Maria, die Märtyrerzeit,
die Entstehung des Heiligenkultes, die Inquisition, den Hexenwahn u. a. Das Buch fußt zum größten Teil auf den Ergebnissen der modernen historischkritischen christlichen Theologie. Von mir gebeten, haben darüber hinaus mehrere Fachgelehrte das Manuskript auf seine historische Exaktheit hin gelesen. Der Hauptteil wurde von einem der besten theologischen Kenner des antiken Christentums einer sorgfältigen Durchsicht unterzogen. Ein weiterer namhafter Theologe überprüfte die dem Mittelalter gewidmeten Kapitel, während die Abschnitte über den ersten Weltkrieg, den Faschismus und das Verhalten des Vatikans im zweiten Weltkrieg und in der Gegenwart von zwei bedeutenden Profanhistorikern als "außerordentlich wichtig und notwendig" befunden worden sind. Ein dritter Theologe dagegen, ein bekannter Kirchengeschichtler, der nach seiner Lektüre des Manuskriptes schrieb, es habe ihn sehr gepackt, glaubte im letzten Teil Einseitigkeit und eine Gefahr für die Laien zu erkennen. "Wäre das Buch", urteilte dieser Gelehrte, "nur für Bischöfe, Pfarrer und Theologen bestimmt, dann würde ich sagen: Ausgezeichnet!" Nun ging ich aber davon aus, daß gerade die Laien einmal in dieser Form erfahren sollen, was zumindest die Gelehrten unter den Klerikalen ja ohnehin längst wissen. Ich danke allen, die mir die Niederschrift des Buches ermöglichten, und allen, die, um des Wahren und Guten willen, zu seiner Verbreitung beitragen. Möge es vielen Menschen die Klarheit bringen, die das Studium seiner Materie mir selbst gebracht hat. Karlheinz Deschner Nachwort des Autors Ein protestantischer Pastorensohn, der durch die Bemühungen seiner Frau konvertierte, die sich inzwischen von der katholischen Kirche löste, während er nicht noch einmal abfallen möchte, sagte unlängst zu mir: "Man kann alles so und so betrachten". Ja, das kann man. Man kann aber auch die Quellen lesen und man kann vergleichen, die Argumente der einen mit den Argumenten der anderen Seite. Dazu fordere ich auf. Zunächst zum Studium der urchristlichen Literatur, besonders der Bibel, deren Lektüre die Kirche, so sehr sie es auch heute bestreitet, nicht zufällig dem Volk jahrhundertelang verboten hat, während etwa ein Nietzsche von den Evangelien schrieb, man könne sie nicht behutsam genug lesen. Dann studiere man die Sekundärliteratur, und zwar die Arbeiten sowohl der historisch-kritischen, wie der katholischen oder traditionsfreundlichen protestantischen Theologen. Ich animiere also noch nicht einmal zum Studium der antichristlichen Wissenschaft. Es genügt für den Leser, der meiner Darstellung mißtraut, nur je ein, zwei Bücher von historisch-kritischen christlichen Theologen, etwa von Rudolf Bultmann, Martin Dibelius, Martin Werner, Carl Schneider, Hans Conzelmann oder Fritz Buri einzusehen und sie zu vergleichen mit sehr viel mehr Darstellungen konservativer Theologen und Kirchengeschichtsschreiber. Ich empfehle ganz besonders die Lektüre katholischer Werke, vorausgesetzt eben, daß man sie wenigstens mit einigen Werken ihrer Gegner vergleicht. Niemals kann man sich besser von der historischen Wahrheit überzeugen, als bei einer solchen Konfrontation. Meines Wissens verbietet keine freireligiöse oder atheistische Gemeinschaft ihren Mitgliedern das Lesen katholischer oder protestantischer Schriften. Warum aber die Verbote der katholischen Kirche? Warum der Index? Warum der Antimodernisteneid? Warum die kirchliche Druckerlaubnis? Sind ihre Gläubigen und Theologen geistig weniger autark als die Anhänger ihrer Feinde? Nein, die Geschichte, die Logik und das Ethos richten sich zu eindeutig gegen die Lehre und Praxis der Kirche, weshalb sie die Aufklärung scheuen und die Lektüre kritischer Werke verbieten muß, während ihre Gegner es sich sogar leisten können, zum Studium des kirchlichen Schrifttums aufzufordern. Das ist ein Unterschied, den ich abschließend dem Nachdenken des Lesers empfehle. Karlheinz Deschner (Nachwort zur Neuauflage 1986) V |
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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 19.12.2015 - Änderungen vorbehalten - |