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Leseprobe

 

Geist und Kunst

Aphorismen schreiben heißt auf die Sprünge helfen oder Beine machen.

 

Denken heißt vergleichen

 

Alles tiefe Denken entspringt dem zweifel und endet darin.

 

Ziel der Schule: jedem zu ermöglichen, immer so dumm zu bleiben, wie ihn die Schule gemacht hat.


Mensch und Leben

Ein Mensch ist wichtiger als seine Meinung.

 

Warum denkt man bei dem Satz, einer sei zu allem fähig, stets an das Schlimmste?

 

Mancher Uhu meint, die Nacht komme seinetwegen.

 

Kein beßres Mittel gegen Altern, als einfach keine Zeit dafür zu haben. Man kann im Alter noch vieles sein, fast alles, das Schlimmste aber, was man im Alter sein kann, ist nichts zu sein als alt.

 

Geschichte und Politik

Der beste Beweis für die falsche Erziehung der Menschheit ist ihre Geschichte.

 

Wer anders denkt als seine Zeit, muß nicht von gestern sein; wer denkt wie sie, ist es.

 

Politik ist die Kunst, für viele möglichst wenig und für wenige möglichst viel zu tun.

 

Gesellschaft, Recht, Natur

Nichts schafft mehr Unglück auf Erden als die guten Gewissen auf den sanften Ruhekissen, all die Gewissen derer, die dem Bösen dienen im Glauben, daß es das Gute sei.

 

Eine Gesellschaft, die wenig oder nichts für ihre Ärmsten tut, tut auf Dauer etwas gegen alle.

 

Fernsehanstalt: Unternehmen, das sich von seinen Opfern bezahlen läßt, statt sie abzufinden.

 

Was hilft es den Ratten, das sinkende Schiff zu veralssen, inmitten des Ozeans!

 

Religion und Klerus

Religionen sind falsche Mittel zur Befriedigung echter Bedürfnisse.

 

«Um Gottes willen!» - bedeutet ds je etwas Gutes?

 

Meine Radikalität ist geistiger Art, die Radikaliät der Kirchen geht über Leichen.

 

Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst, sagt Ebner-Eschenbach. Dies ist der Grund, warum die christlichen Kirchen nie Frieden haben werden.

 

Über mich selbst

Ich denke, also bin ich kein Christ.

 

Fußangeln lege ich nicht - Minen.

 

Meine Skepsis bewahrt mich davor, Fanatiker zu werden - wovor noch kein Glaube geschützt hat.

 

Wer mich nicht liest, weil er um seinen Glauben bangt, ahnt offenbar, daß meine Bücher mehr Vertrauen verdienen als sein Glaube.

 

Ärgernisse

Leseprobe

siehe auch:
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- Leserstimmen

 

       
           
 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 23.12.2003 - Änderungen vorbehalten -