Biographie

Robert Balthasar Mächler (1909-1996)

1909
24. Dezember. Robert Balthasar Mächler als einziges Kind des pazifistisch und sozialreformerisch gesinnten Kaufmanns Robert Mächler und seiner literarisch interessierten Ehefrau Franziska Emma, geb. Schaufelberger in Baden geboren.


1920
Tod des Vaters.


1930
Tod der Mutter.


1917-1922
Gemeindeschule Baden (Einfluss durch den Lehrer Hermann Suter).


1922-1925
Bezirksschule Baden (erste literarische Anregungen durch den Lehrer Hans Sigrist, namhafter Methodiker des Deutschunterrichts).


1926-1929
Schwere innere Krisen, verursacht durch menschliche Erschütterungen sowie philosophische und religiöse Grübeleien. Wechselnde Aufenthalte in Nervenheilanstalten, Instituten (u.a. Land-Erziehungsheim Zuberberg, Scuola Commerciale in Ravecchia/Bellinzona) und auf einem Landgut in der Waadt.


1928/1929
Heilanstalt Malévoz in Monthey/Wallis. Bekehrungserlebnis, Wechsel von der individual-ästhetischen, von hochfliegenden Dichterplänen getragenen, zur christozentrischen Periode, wachsender Einfluss von Karl Barth.


1929-1932
Missglückte Versuche, Kaufmann (in Baden) und Gärtner (u.a. Sonnenfels/Spiez, Campagne de Veytay und Winterthur) zu werden. Mehrere Fluchtversuche, meist zur Grossmutter väterlicherseits.


1933
Maturität (Gesamtnote Sehr gut) am Institut Humboldtianum in Bern; grosser Einfluss durch den Lehrer Dr. Walter Küenzi; Beginn der lebenslangen Freundschaft mit dem späteren Basler Dichter, Philosophen und Buchhändler Hans Werthmüller.


1933-1935
Nach Scheitern theologischer und pädagogischer Berufspläne literarische und geschichtliche Studien an der Universität Bern.


1935-1941
Durch den Einfluss Hugo Martis (Lyriker und Feuilletonredaktor) Beginn journalistischer Arbeit beim Bund / Bern (Kulturredaktor, Buchkritiker). Flabsoldat. 7 Wohnungswechsel in Bern.


1941-1960
Badener Jahre: Lokalberichterstatter des Badener Tagblatts. Freie Mitarbeit bei anderen Zeitungen. Seit 1955 Stadtbibliothekar. Zahlreiche Wohnungswechsel, meist wegen Lärmbelästigung. Freundschaft mit der Badener Psychologin, Pädagogin und Dichterin Hedwig Maria Dorosz (1912-1946), nachhaltiger Einfluss auf das gesamte weitere Leben.


1961-1996
Die Jahre in Unterentfelden bei Aarau: Freier Schriftsteller und Journalist (u.a. Badener Tagblatt, Basler Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Monatshefte, Freidenker): u.a. Kolumnen, Rezensionen, Interpretationen, literarische, philosophische, kirchenkritische und politische Fehden.


1963
Das Jahr der Wende: Kirchenaustritt, vor allem unter dem Einfluss der Bücher von Karlheinz Deschner.

In der Folgezeit Entwicklung eines “sinnfreundlichen Agnostizismus” mit ethisch-utopistischer Ausrichtung. Als Rezensent Vermittlung der Werke bedeutender Denker, Dichter, Pazifisten (u.a. Friedrich L. Breusch, Erich Brock, Pierre Ceresole, Walter R. Corti — mehrfach Teilnahme an dessen Winterthurer Seminaren für genetische Philosophie -, Max Daetwyler, Hans F. Geyer/Hans Rütter, Eduard von Hartmann, Ludwig Hohl, Hans Saner), insbesondere einiger “Brüder im Geist” wie Henri F. Amiel, Friedrich Glauser, Robert Walser — Mitarbeit an der Robert Walser-Gesamtausgabe/Suhrkamp). Umfangreiche Korrespondenz mit namhaften Vertretern des kulturellen Lebens vor allem in der Schweiz und in Deutschland.


1996
15. Februar. Tod Robert Mächlers.