Publikationen

Von der Robert-Mächler-Stiftung unterstützte Publikationen von und über Robert Mächler

«Arme Teufel sind wir alle…»
Briefe von und an Robert Mächler über Gott und die Welt.
Herausgegeben und eingeleitet von Gabriele Röwer.
Haupt Verlag, Bern / Stuttgart / Wien, 2010

Robert Mächler – Irrtum vorbehalten
Aphorismen über Gott und die Welt.
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Gabriele Röwer.
Haupt Verlag, Bern / Stuttgart / Wien, 2002

Kurt Marti – Robert Mächler: Woher eine Ethik nehmen?
Streitgespräch über Vernunft und Glauben.
Mit einem Vorwort von Werner Morlang versehene Neuauflage.
Verlag Nagel & Kimche AG, Zürich, 2002

Robert Walser der Unenträtselte
Aufsätze von Robert Mächler aus vier Jahrzehnten.
Herausgegeben und eingeleitet von Werner Morlang.
Pendo Verlag, Zürich, 1999

Zwischen Kniefall und Verdammung.
Robert Mächler – ein gläubiger Antichrist.

Auswahl aus dem religions- und kirchenkritischen Werk.
Herausgegeben und eingeleitet von Karlheinz Deschner.
Merlin Verlag, Gifkendorf, 1999

Robert Mächler – Ein Don Quijote im Schweizer Geistesleben?
Auswahl aus dem autobiographischen, religionsphilosophischen und ethisch-
utopistischen Werk.
Herausgegeben und eingeleitet von Gabriele Röwer.
Pano Verlag, Zürich 1999

 

Im Suhrkamp Verlag, Berlin, erschienen:


Mächler, Robert
Das Leben Robert Walsers

Eine dokumentarische Biographie
Mit Abbildungen

Robert Mächler hat 1966 die erste Biographie über Robert Walser veröffentlicht und damit für die Erforschung dieses Dichters eine solide und nach wie vor unverzichtbare Grundlage geschaffen. Diese Biographie – ursprünglich als Zusatzband der ersten Gesamtausgabe der Werke Robert Walsers erschienen – ist 1991 als separater Band in einer revidierten und um die wichtigsten Forschungsergebnisse ergänzten Neuausgabe erschienen.

Robert Mächler: Das Leben Robert Walsers, Suhrkamp-Verlag, 273 Seiten, broschiert. – ISBN 3518399861


Rezensionen

Stimmen zum Briefband “Arme Teufel sind wir alle…”

„Der Philosoph und Journalist Robert Mächler, Biograph Robert Walsers, hinterliess ein umfangreiches Oeuvre vor allem zum Agnostizismus und zur Sinnsuche im Leben ohne institutionelle Religion, von dem der grössere Teil zu Lebzeiten unveröffentlicht blieb oder nur im Privatdruck erscheinen konnte. Mit dem nunmehr sechsten Band einer Reihe postumer Veröffentlichungen, einem gewichtigen Auswahlband von Mächlers Korrespondenzen, ist dieser für die Schweiz eigentlich beschämenden Situation nach zwölf Jahren endlich ein bedeutender Schlussstein gesetzt.“

Dominik Riedo (Schriftsteller, Präsident des Deutschschweizer PEN-Zentrums, Luzern) in: „frei-denken“ 1/2011 und in “Aufklärung und Kritik” 4/2011

„Fast möchte man das angeblich letzte Goethe-Wort ‚Mehr Licht!’ den Worten Mächlers, seinen philosophischen Gedanken, voranstellen. (…) In diesem hervorragenden Briefband wird das ganze Leben Mächlers erschlossen. Die Briefe werfen ein klares Licht auf ihn, das Licht, mit dem hier wie bei Goethe eine tief empfundene philosophische Aussage gemeint ist.“

Hannes Schmid (Dramaturg und Redaktor, Baden) in: „Aargauer Zeitung“ 20.11.2010

„Als Theologe macht man gelegentlich die Erfahrung, dass religionskritische Gesprächspartner anregender sind als solche, die sich als Gläubige bezeichnen. Zweifler, Skeptiker, Agnostiker oder Atheisten fordern heraus und zwingen dazu, sich selbst in Frage zu stellen und das Christentum aus der Aussenperspektive zu betrachten. Das bereichert und hält lebendig. So steht es auch mit dem Aargauer Robert Mächler (1909-1996). (…) Der hier anzuzeigende Auswahlband dokumentiert ein Beziehungsnetz, das seinesgleichen sucht. Offensichtlich gelang es Mächler, die Anteilnahme vieler zu wecken; um nur wenige zu nennen: Thomas Mann, Hermann Hesse, Leonhard Ragaz, Hermann Levin Goldschmidt, Karl Barth (…). Eine zentrale Bedeutung für Mächler hatte der Religionskritiker Karlheinz Deschner. (…) Ein grosser Teil der hier edierten Briefe ist religionsphilosophisch orientiert. Es wird um die Gottesfrage gerungen. Der traditionelle Glaube war Mächler abhanden gekommen. Und doch schreibt er: ‚Trotz der manchmal als erdrückend empfundenen Argumente gegen den Gottesglauben’ habe er ihm ‚nie ganz abgesagt’. Zu lebhaft sei sein Bedürfnis, ‚an Wert und Sinn und an deren Ursprung im Weltgrund zu glauben’. (…) Wer sich ‚als Agnostiker der unüberwindlichen Denkschwierigkeiten der Gottesfrage’ bewusst sei, dem sei es freilich unmöglich, sich zu einer ‚lehrmässigen Religion’ zu bekennen. (…) Wer sich für das Geistesleben der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert, greife nach diesem Buch. Die Herausgeberin Gabriele Röwer traf nicht nur eine gute Auswahl, sondern sie trägt mit ihren kenntnisreichen Einleitungen und den gelehrten Anmerkungen Entscheidendes dazu bei, dass sich das Buch fast wie ein Roman liest. Wo ich ihre Angaben nachprüfen konnte, etwa bei Karl Barth, sind die von ihr mit Akribie gesammelten Informationen zuverlässig und hilfreich.“

Frank Jehle (Evangelischer Theologe, St. Gallen) in: „Schweizer Monatshefte“ 1/2011

„Robert Mächler (…) wandte sich nach an Jünglingsfiguren des frühen Hermann Hesse gemahnenden Jugendkrisen der Literatur und dem Journalismus zu. Ab 1960 finanziell unabhängig geworden, zog er sich in Unterentfelden in eine Kellerwohnung zurück und widmete sich in gewolltem Einzelgang ganz einem Unternehmen, das er ‚Vernünftigung’ nannte. Die ‚Unvernunft’ bekämpfte er, wo immer er sie fand – in der Herrschaft von Kirchen und Staat, in der Selbstgefälligkeit eines kommerzialisierten Kulturbetriebs, aber auch in einem nihilistischen Atheismus. ‚Aus intellektueller Redlichkeit mag ich nicht behaupten, es gebe Gott. Aus verschiedenen anderen Gründen würde ich noch weniger zu behaupten wagen, es gebe ihn nicht.’ So lautet einer der vielen Aphorismen, in denen er seine eigentliche Ausdrucksform fand. Aus der seelischen und sozialen Einsamkeit, in der er seine eigenen Widersprüche einer ‚unvoreiligen Versöhnung’ (Ludwig Hohl) zuzuführen trachtete, suchte Mächler den Dialog mit Menschen, in deren Werken und Wirken er eine Verwandtschaft aufspürte. Im Nachlass fanden sich Briefe an und von über 400 Korrespondenten, darunter Max Brod, Ludwig Hohl, Arnold Künzli, Kurt Marti, Adolf Muschg, Hans Saner. Aus diesem Fundus hat Gabriele Röwer eine liebevoll recher-chierte und klug kommentierte Auswahl getroffen. (…) Dass Mächlers Bemühung um die „Vernünftigung“ einer bodenlos unvernünftigen Welt auch bei Sympathisanten seltsam wirkungslos blieb, ist wohl auch ihrem eigenen unbewussten und uneingestandenen missionarischen Anspruch zuzuschreiben.“

Alexander J. Seiler (Publizist und Filmautor, Zürich) in: “Wochenzeitung”, 4.11.2010

“Wer war dieser Robert Mächler? (…) Oft und gern setzte er sich mit Religion auseinander, sah sich als ‘sinnfreundlichen Agnostiker’. Kirchenkritiker Karlheinz Deschner, dessen Werk er mit Rezensionen würdigte und privat propagierte, lernte in der direkten Begegnung einen ‘Sonderling’ kennen, ‘eremitenhaft scheu, nur selten heiter’. Mit der Welt verbanden ihn Bücher, die er besprach und zuweilen auch schrieb, sowie seine Korrespondenzen. So etwa mit Max Daetwyler, der ihm besonders eng verbunden war und ihm erfrischende Post zukommen ließ. Als er 1962 mit einer pazifistischen ‘Neuen Genfer Convention’ bei den Regierenden kein Echo fand, stellte er fest, wohl ‘weniger tüchtig für meine Aufgabe als Henry Dunant’ gewesen zu sein. Den ihm von Robert Mächler zugestellten ‘Richtlinien der Vernünftigung’ stimmte er zu. Er habe von jeher nach den dort skizzierten Grundlagen gelebt. ‘Wir beide machen das, so gut wir können.’ (…) Mit dem voluminösen Briefband schloss die Robert-Mächler-Stiftung, welche den Nachlass übernommen hatte, ihre Arbeit ab. Interessierte würden wohl die als Lesebuch gedachte Sammlung ‘nur auswahlweise nutzen’, nimmt Gabriele Röwer angesichts der Vielseitigkeit des gelieferten Lesestoffs zurecht an. Das aber lohnt sich durchaus.”

Hans Steiger in: “P.S.” Nr. 45, 16.12. 2010

 

Aus Briefen an die Herausgeberin Gabriele Röwer

Stimmen zum Briefband “Arme Teufel sind wir alle…”

„Ich kam todmüde nach Hause (…). Es war nachts um halb Zwei, und doch musste ich das Paket öffnen, das vom Haupt-Verlag kam und worin ich Ihr Mächler-Buch vermutete. Liebe Frau Röwer, ich lese nun schon seit einigen Jahren Bücher und habe in den letzten Jahrzehnten alles genau mitverfolgt, was zum Thema Literatur und Autoren in der Schweiz veröffentlicht worden ist. Aber noch nie ist mir ein Buch begegnet, das sich mit solcher Leidenschaft und Akribie einem vergessenen Autor gewidmet hat wie Ihre Mächler-Briefe. (…) Aber die Briefe sind eines und Ihr Kommentar ist das andere. Sie haben sich im wortwörtlichen Sinne unendliche Mühe gegeben, um noch dem letzten Rätsel auf die Spur zu kommen, die feinsten Verästelungen in den Beziehungen und Verwicklungen von Biographie und Text aufzuhellen (…) und für kommende Generationen, denen diese Zusammenhänge nicht mehr erschliessbar sein werden, festzuhalten. Und das in einem Stil, der Ehrlichkeit und Leidenschaftlichkeit auf eine Weise verknüpft, die dem im Mittelpunkt stehenden Autor und seinem Wesen auf wundervoll adäquate Weise entgegenkommt. Weit über die Person von Mächler hinaus haben Sie für den, der bereit ist, Ihnen in alle Einzelheiten zu folgen (und das ist nicht schwer, das zieht einen förmlich mit hinein!) die Kultur- und Geistesgeschichte einer ganzen verwunschenen Epoche an einem sprechenden, da eigenwilligen und eigenständigen und nicht angepassten Beispiel zum Leuchten gebracht. Jedenfalls ist Ihre Briefausgabe ein Meilenstein in der Aufarbeitung der schweizerischen Geistes- und Kulturgeschichte. (…)“

Charles Linsmayer (Publizist, Literaturhistoriker und -kritiker), Brief an die Hrsg. vom 20.10. 2010

„Das ist ja nicht einfach eine Briefauswahl, sondern – dank Ihrer Einleitungen, Anmerkungen und ‚Exkurse’ – das Abbild eines respektgebietenden weiten Kommunikationsnetzes, ja eine Art Handbuch des schweizerischen Geisteslebens im 20 Jahrhundert geworden! (…) Ich finde, Robert Mächler kann mit diesem ihm gesetzten Denkmal, zu dem er mit seinen bedachtsam-mutigen Briefen selbst die Grundlage gelegt hat, sehr zufrieden sein.“ „Ich ziehe im übrigen den Hut vor Ihrer genauen und stilistisch höchst niveauvollen Formulierungskunst! Sachlich stimmt alles.“

Jochen Greven (Publizist und Robert Walser-Herausgeber), Bergisch-Gladbach, 22.11.2010; 25.6.2009

„Letzte Nacht, todmüde von der Umzieherei und Räumerei, habe ich noch ein bisschen in Deinem großen Buch gelesen (…). Mir fielen die Augen zu, aber ich konnte nicht aufhören. (…) Ich hatte das Gefühl, eine Tonne Geist in der Hand zu halten (…), ein Fels in der Brandung all der Borniertheit und Geistlosigkeit um uns herum. Etwas wirklich Großes und Ernstes. (…) Ich schlief sehr gut, wie eingehüllt in all die wunderbaren Gedanken des Buches – die einen mir ganz aus der Seele sprechend, die anderen aus einem anderen Kosmos. (…) Auch die Gestaltung kommt aus einer spürbar geist- und liebevollen Nische jenseits des Kommerz’.“

Natascha Wodin (Schriftstellerin), Berlin, 6.11.2010

“(…) Ich bewundere Ihre wissenschaftliche Darstellung gerade deshalb, weil sie trotzdem voller Vitalität daher kommt, ebenso Ihren Stil, Ihre kombinatorische Fähigkeit und Ihr Talent zur zusammenfassenden, komprimierenden Vernetzung.”

Walter Hess (Wissenschaftsredaktor und Publizist), Biberstein, 9.5.2010

Elektronische Langfassung

Der nachstehende Link führt zur Langfassung, die auch die in der Printausgabe notwendig gewordenen Kürzungen enthält ( Erläuterungen der Editorin Gabriele Röwer dazu auf Seite 5):